Gonzales hat oft erwähnt, dass seine Solo Piano Stücke eigentlich zwei- bis dreiminütige, auf dem Klavier dargebotene Popsongs seien. Im Kern dieser Aussage steckt die Annahme, dass eine gute Melodie universal ist – von Mozart bis hin zu den Smashing Pumpkins. Sie ist praktisch in unserem Innern eingeschlossen, in der DNA verschlüsselt. Insofern überrascht es nicht, dass der Kanadier K’Naan einige Solo Piano Schnipsel in sein neues Album eingebaut hat. Es überrascht viel mehr, dass nicht schon wesentlich mehr Künstler es ihm gleichgetan haben. Gonzales hatte kürzlich über Twitter bekanntgegeben, dass seine Pianogastauftritte in zwei der Songs vorkommen:

Proud to be a part of @knaan ‘s new album (my piano ghost is on “Gold in Timbuktu” and “Waiting is a drug”)

— chilly gonzales (@chillygonzales) November 2, 2012

Hier eine Hörprobe, wie „Armellodie“ in K’Naans „Gold in Timbuktu“ als Thema einfließt:

K’Naan hat außerdem dem Song Oregano entlehnte Samples als Hintergrund für seinen Song „Waiting is a Drug“ verwendet. Gonzales hatte angedeutet, dass er die Passagen für die perfekte K’Naan-Kompatibilität neu aufgenommen hat.

Es besteht kein Zweifel daran, dass einige Künstler das Pop-Potenzial der aktuellen Solo Piano II-Stücke erkennen und für weitere Alben entsprechend nutzen werden. Manche einer wird die Vorstellung verabscheuen, dass Solo Piano II-Songs Popsongs aufpolieren, aber denen sei mit Chilly Gonzales eigenen Worten geantwortet: Der beste Weg, die Musik zu retten, ist es, sie zu einem Produkt unserer Zeit zu machen.