Als Zeitgenosse Händels oder Mozarts blieben höchstens drei Möglichkeiten, wenn einem der Sinn nach Musik stand: Rezeption im Konzertsaal, eigenes Musizieren oder man hatte das Glück adliger Geburt und konnte sie als Bestandteil höfischen Lebens genießen. Mittlerweile ist Musik glücklicherweise stets verfüg- und reproduzierbar, und doch fühlte es sich am Samstag, 29. Dezember, fast ein bisschen so an, als wären Datenträger noch gar nicht erfunden. Denn Chilly Gonzales bot so viel neue und vor allem leider bisher unveröffentlichte Stücke dar, dass der Genuss zwar groß, aber das Bewusstsein um die Vergänglich- und Einmaligkeit allgegenwärtig war. Der Faustsche Vers: „Zum Augenblicke dürft’ ich sagen: Verweile doch, du bist so schön!“ hätte dem finalen Konzert im Jahr 2012 als Motto dienen können. Vielleicht war es jedoch auch der Fingerzeig in die Zukunft und in Richtung „mehr Orchester“? Weiterlesen →